Hilfe bei...
Schulterluxation
Was hilft bei Schulterluxation?
Das Schultergelenk ist das Gelenk, das am häufigsten luxiert (50% aller Luxationen). Bei mehr als 90% aller Luxationen luxiert der Oberarmkopf in ventrokaudaler Richtung (nach vorne/unten). Die Gelenkskapsel hat in diesem Bereich eine Schwachstelle. Typische Verletzungsmechanismen sind Stürze auf den abduzierten und außenrotierten Arm oder Gewalteinwirkung bei einer Wurfbewegung (z.B. Handball).
Ursachen:
- Fehlstellungen der Gelenkpfanne oder des Oberarmkopfes
- Schwäche der Kapsel und der Muskulatur
- Dysplasien (Fehlbildungen der knöchernen Strukturen)
Luxiert das Schultergelenk ohne adäquates Trauma spricht man von einer habituellen Luxation.
Begleitverletzungen und Komplikationen:
- Schädigung des Pfannenrandes mit Labrumläsion (Bankart-Läsion)
- Läsionen der Rotatorenmanschette
- Impressionen oder Frakturen am Rand des Oberarmkopfes (Hill-Sachs-Läsion)
- Schädigung des N.axillaris und des Plexus brachialis
Ärztliche Therapie:
Konnten knöcherne Begleitverletzungen ausgeschlossen werden, wird die Schulter unter medikamentöser Analgesie reponiert (eingerenkt). Nach der Reposition wird der Arm mittels eines Gilchrist-Verband für ca. 3 Wochen in Abduktion und Innenrotation ruhiggestellt. Eine operative Behandlung ist indiziert, wenn nach einer traumatischen Luxation Begleitverletzungen vorliegen und wenn nach mehrfachen Rezidiven das Schultergelenk operativ stabilisiert werden muss.
Physiotherapie:
Wichtigstes Ziel der Physiotherapie ist die muskuläre Stabilisation des Schultergelenks. Um dies zu erreichen, ist eine Kräftigung der gesamten Schultermuskulatur notwendig. Bevor mit entsprechenden Kräftigungsübungen begonnen werden kann, muss gewährleistet sein, dass die Koordination zwischen der Rotatorenmanschette und den großen Schultergelnksmuskeln funktioniert. Zuerst muss der Oberarmkopf zentriert werden, dann kann der Arm bewegt werden.